Ethernet-System verringert Abfall und steigert die Produktivität

Stellen Sie sich folgendes Szenario an Ihrer Produktionslinie vor

Ihre Drehmaschine bearbeitet eine Charge von Teilen aus Stangenmaterial einer exotischen, teuren Legierung. Jedes Teil erfordert 5″” Material, sodass 4″” der Stange verbleiben. Sie können kein weiteres Teil der Länge 5″” produzieren, aber Sie möchten auch nicht das teure restliche Stangenmaterial verschwenden.

Der Maschinenbediener könnte die Drehmaschine und das Stangenlademagazin neu programmieren, um aus dem Restmaterial ein anderes Teil herzustellen, aber dies würde Ihren Zeitplan stören, und die damit verbundene Bedienerzeit wäre kontraproduktiv. Wäre es nicht toll, wenn die Drehmaschine und das Stangenlademagazin herausfinden könnten, wie aus diesem teuren Stück Metall ein gutes Teil gefertigt werden kann, ohne dass es zusätzlicher Bedienerzeit bedarf?

Dies ist jetzt tatsächlich möglich.

Der Hersteller von Stangenlademagazinen LNS hat ein eigenes Datenbank- und Datenübertragungssystem entwickelt, über das eine Drehmaschine und ein LNS-Stangenlademagazin Echtzeitinformationen austauschen können. Diese Funktion ermöglicht unter anderem folgende Arbeitsweise: Das System aus Stangenlademagazin und Drehmaschine analysiert den Materialverbrauch, dann sucht die Drehmaschine in Ihrem Produktionsplan nach einem anderen Teil, das aus dem Restmaterial hergestellt werden kann, und ändert das Teileprogramm im laufenden Betrieb. Unabhängig davon, ob Sie eine teure Legierung oder ein eher konventionelles Stangenmaterial verwenden, können Sie nun also Materialverluste und Arbeitskosten reduzieren und gleichzeitig Ihren Produktionsprozess effizienter gestalten.

Koppelt Teileprogramme und Produktionsplan

Das System wurde in Zusammenarbeit mit OEMs (Original Equipment Manufacturers) und mit umfangreichen Beiträgen von Endanwendern entwickelt und ermöglicht es den Herstellern, eine Bibliothek mit mehr als 1.000 Teileprogrammen zu erstellen, die in der speicherprogrammierbaren Steuerung (SPS) des Stangenlademagazins gespeichert sind.

Jedes Teileprogramm in der Bibliothek hat eine eindeutige Identifikationsnummer und das e-Connect-Kommunikationssystem von LNS enthält alle Produktionsparameter, die vom Stangenlademagazin für dieses bestimmte Teil benötigt werden. Unter Verwendung dieser Teileprogramme kann der Hersteller einen Produktionsplan so einfach oder komplex wie gewünscht entwickeln. Da das System ein hohes Mass an Flexibilität ermöglicht, können Anwender den Produktionsplan so gestalten, dass die Effizienz in praktisch allen Anwendungen maximiert wird.

Sobald der Bediener die Produktion nach diesem Produktionsplan startet, verfolgt das Stangenlademagazin kontinuierlich den Materialverbrauch und informiert die Drehmaschine darüber, wie viel Stangenmaterial verfügbar ist. Nehmen wir für unser früheres Beispiel an, dass die Drehmaschine erkennt, dass die 4″ Restmaterial nicht mehr ausreichen, um ein weiteres Teil, nennen wir es Teil-Nr. 123, aus dem durchlaufenen Teileprogramm zu erzeugen. Die Drehmaschine, die nun „weiss“, wie viel Material noch übrig ist, durchsucht das Teileprogramm, um festzustellen, ob sich in der Warteschlange ein weiteres Teil befindet, das aus diesen 4″ Stangenmaterial erzeugt werden kann. Gemäss Teileprogramm bietet Teil-Nr. 678 eine brauchbare Übereinstimmung. Nun sendet die Drehmaschine die Teilenummer an das Stangenlademagazin, welches die Teilebibliothek nach einer Übereinstimmung durchsucht. Wenn das Stangenlademagazin eine gefunden hat, lädt es die Parameter für Teil-Nr. 678 herunter und legt diese als aktuelle Einstellungen fest, indem es automatisch Faktoren wie Teilelänge und obere Schnittposition anpasst. Alle diese Einstellungen werden bei ausgewählten Stangenlademagazin-Modellen von LNS automatisch durchgeführt. Auf diese Weise kann die Werkzeugmaschine ohne Bedienereingriff nahtlos von einem Auftrag zum nächsten übergehen.

In diesem Fall fertigt die Drehmaschine Teil-Nr. 678 an und nutzt dabei die verbleibende 4″-Stange, die sonst möglicherweise zu Ausschuss geworden wäre. Anschliessend bestimmt die Drehmaschine anhand des Produktionsplans, ob mit dem ursprünglichen Teil (in diesem Beispiel Nr. 123) fortgefahren oder zu einem anderen Teileprogramm gewechselt werden soll. Diese gesamte Kommunikation zwischen dem Stangenlademagazin, der Drehmaschine, dem Produktionsplaner und der Teilebibliothek erfolgt praktisch augenblicklich und erfordert keinen Bedienereingriff. Sofern für die Teile Stangenmaterial in der gleichen Form und im gleichen Durchmesser verwendet wird, kann der Produktionsplaner eine unendliche Kombination aus langen oder kurzen Produktionsläufen, eine komplexe Teileserie und sogar eine Vielzahl nicht zusammengehöriger Teile effizient ausführen. Diese Funktionen tragen zweifellos zu einer erheblichen Zeit-, Arbeits- und Materialeinsparung bei.

Erkennung von Prioritäten

Beim Systementwurf wurde berücksichtigt, dass einige Produktionsplaner möglicherweise komplexere Pläne entwickeln möchten, darunter auch fortgeschrittene Funktionen wie die Priorisierung von Teileprogrammen. Wenn in einem solchen Fall das Produktionsplanungsprogramm der Drehmaschine mehr als ein Teil enthält, das aus Restmaterial hergestellt werden kann, wählt der Produktionsplaner das geeignete Teileprogramm basierend auf den in den Plan implementierten Variablen aus. In der Regel priorisiert der Produktionsplaner je nach Bedarf Teile mit gleicher Grösse. Das Planungsprogramm folgt dieser Festlegung und lädt abhängig von der Länge des restlichen Stangenmaterials das Teileprogramm mit der höchsten Priorität aus der Bibliothek herunter. Da das Planungsprogramm auch nachverfolgen kann, in welcher Stückzahl jedes Teil hergestellt wird, weiss es, ob noch Bedarf an dem Teil mit der höchsten Priorität besteht oder nicht. Wenn dies nicht der Fall ist, überspringt des Planungsprogramm dieses Teil und geht zum Teil mit der nächsthöheren Priorität über. Auf diese Weise wird der Produktionsplan weiter abgearbeitet, bis das nächste verfügbare Teil gefunden wird.

Erweiterte Ethernet-Konnektivität

Mit der Ethernet-Konnektivität ergeben sich noch eindrucksvollere Kosteneinsparungen. Zum Beispiel kann das Stangenlademagazin über die Ethernet-Verbindung eine Fernkommunikation herstellen. Per Knopfdruck können Sie die Teilebibliothek per E-Mail an jede gewünschte E-Mail-Adresse senden. Dies bedeutet, dass der Teileprogrammierer, der Produktionsleiter oder eine andere Person im Unternehmen, der die Erlaubnis erteilt wurde, die Teilebibliothek aus der Ferne analysieren und Änderungen vornehmen kann. Müssen Sie ein Programm in Ihrem Büro hinzufügen oder löschen, während Sie sich in einem anderen Gebäudeteil befinden? Während Sie sich in einer anderen Einrichtung in einer anderen Stadt befinden? Oder in einem anderen Land? Wenn Sie Internetzugang haben, ist das kein Problem.

Ein weiterer Vorteil besteht darin, dass das System bei Auftreten eines Alarms des Stangenlademagazins die Fehlerbenachrichtigung automatisch per E-Mail an ein oder mehrere bestimmte E-Mail-Adressen senden kann, damit Analysen und Support in Echtzeit vorgenommen werden können. Vergleichen Sie dies mit der Kommunikation per Telefon oder per Fax, bei der es zu Missverständnissen, Vertauschung von Zahlen und anderen Fehlern, die die Problemlösung behindern, führen kann. Durch die Übermittlung präziser Informationen per E-Mail an externe Experten können Maschinenstillstandszeiten reduziert und Reisezeit und -kosten eingespart werden. Diese Daten können dem LNS-Kundendienst ein klares Bild der aktuellen Situation vermitteln, sodass er in die Lage versetzt wird, vor Ort die Fehler zu lokalisieren und Abhilfemassnahmen vorzuschlagen. Für den Fall, dass wir Ihnen einen Servicetechniker schicken, helfen ihm diese Informationen, sich besser vorzubereiten. Ebenso wichtig ist, dass Sie, der Bediener oder der Produktionsleiter aufgrund der E-Mail-Benachrichtigung sofort informiert sind, wenn die Produktionslinie überprüft werden muss. Dies kann besonders nützlich sein, wenn die Maschinen bedienerlos arbeiten.

In Vorbereitung

Das System, das derzeit nur bei ausgewählten Drehmaschinen im Einsatz ist, wird in Kürze verstärkt verfügbar sein. LNS hat weiterhin ein Ohr für OEMs und Endanwender, deren Bedürfnisse die Entwicklung weiterer nützlicher Verbesserungen vorantreiben werden.

Dieses einzigartige elektronische Verbindungssystem trägt dazu dabei, Ausfallzeiten, Materialverschwendung und Arbeitskosten zu reduzieren. All dies hilft den Herstellern, ihre Produktivität und Rentabilität zu maximieren.